Jeder kennt sie, diese Sommertage an denen man sich am liebsten gar nicht bewegen möchte und sich einfach nur eine rasche Abkühlung wünscht! Doch können diese Tage nicht nur besonders anstrengend sein, sondern unter Umständen sogar gefährlich sein. Warum fragt ihr euch? Das haben wir unsere liebe Frau Dr. Schahab auch gefragt. Und sie hat geantwortet! Die Audioversion als kurzen Infocast findet ihr direkt unter der Einleitung. Ansonsten könnt ihr gern weiterlesen!
Warum ist die Hitze so ein Problem für unseren Kreislauf?
Grundsätzlich sind wärmere Temperaturen kein Problem für unseren Körper! Schwierig wird es, wenn die Temperaturen stark schwanken, oder extreme Ausmaße jenseits der 30 Grad annehmen! Gerade in den Sommern sind die Notaufnahmen voll mit PatientInnen, die unter den Folgen der besonderen Temperaturen leiden, Schwindel, Ohnmacht oder kardiale Symptome kommen dort häufig vor!
Was genau passiert in unserem Körper?
Die Hitze verlangt unserem Körper viel ab! Allerdings kann dieser sich auch an viele Szenarien anpassen. Das Ziel des Körpers ist es stets um seine „Wohlfühltemperatur“ von 37° im Körperkern zu schwanken. Dafür stehen ihm verschiedene Mittel zur Verfügung, beispielsweise das schwitzen. Dabei werden periphere Blutgefäße erweitert und so besser durchblutet. Dadurch gelangt mehr Blut zu den Schweißdrüsen, welche das Schwitzen ermöglichen. Das Wasser das dabei auf die Haut tritt verdampft und erzeugt den kühlenden Effekt.
Problematisch ist dies nur, wenn die Temperaturen so hoch steigen, dass das schwitzen nicht mehr ausreicht, oder man bereits so viel geschwitzt hat, dass der Körper in einen Volumenmangel rutscht. Daher ist es besonders wichtig an heißen Tagen mehr als sonst üblich zu trinken (>1,5-2Liter).
Welche Gruppen sind besonders betroffen?
Es gibt einige Gruppen, die besonders von großer Hitze betroffen sind:
Das sind einmal die Kinder und die alten Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht genügend Flüssigkeit über den Tag zu sich nehmen. Das stellt natürlich ein Problem dar, da eben diese Gruppen ohnehin schon verringerte Volumenreserven aufweisen.
Außerdem besonders betroffen sind Herzpatienten, deren Herzfunktion eingeschränkt ist. Oft nehmen diese Patienten zusätzliche Medikamente ein, die die Herzfunktion schonen, oder das im Körper vorhandene Volumen mindern, um das Herz zu entlasten.
Gerade diese PatientInnen sollten sich bei absehbar heißen Tagen mit ihrem Kardiologen oder ihrer Kardiologin auseinandersetzen um auf diese Sonderbelastungen reagieren zu können.
Wie kann ich mich schützen?
Hier einige Tipps um bei Hitzewellen vorzusorgen:
- Die heißesten Zeiten des Tages drinnen, am besten in gekühlten Räumen verbringen. Was man in einigen Ländern Siesta nennt kann auch dir helfen dich vor der Hitze zu schützen!
- Die eigenen vier wände vorbereiten für die Temperaturen, das heißt Rollladen herunterfahren, vorhänge zuziehen und Fenster und Türen schließen!
- Viel trinken! Steigen die Temperaturen benötigt unser Körper mehr Volumen um seine Verluste auszugleichen. Hilf ihm dabei indem du genug trinkst (am besten mehr als 1,5-2 Liter), dabei auf alkoholische Getränke verzichten!
- Auf dein Gewicht achten. Solltest du unter einer Herzinsuffizienz leiden, so wiege dich am besten täglich und gehe sensibel mit Gewichtsänderungen um. Zunahmen ab einem Kilo pro Tag können auf eine Verschlechterung der Erkrankung hinweisen!
- Frühzeitig mit deinem Arzt/deiner Ärztin sprechen, um ggf. deine Medikation anzupassen. Denn einige Medikamente, gerade für das Herz können es deinem Herz erschweren, mit der Hitze umzugehen!
Egal ob nun Herzpatient, alt oder jung. Hohe Temperaturen sind für jeden eine Belastung die erstgenommen werden sollte! Denkt daher immer daran genügend zu trinken und vereinbart bei Beschwerden einen Termin bei eurem Hausarzt oder Hausärztin oder direkt bei eurem Kardiologen/eurer Kardiologin. Auch dafür seid ihr in unserer Sprechstunde stets herzlich willkommen!
Bleibt gesund!
Euer Praxisteam
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